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Georg Philipp Telemann: Kapitänsmusik 1744

Georg Philipp Telemann (1681-1767)

Kapitänsmusik 1744, TVWV 15:15

nach einem Text von Nicolaus Dietrich Gieseke

CD 1
Oratorio "Vereint euch, ihr Brüder"

01 Aria. Vereint euch, ihr Bürger
02 Recitative. Vom Frieden eingewiegt
03 Aria. Mit euch, geheiligte Chöre
04 Recitative. Mich hat die Gottesfurcht geboren
05 Coro. Gelobet sei Gott der Herr
06 Recitative. Wer ist es, dessen Arm die sichre Freyheit decket
07 Aria. Du, Gott, tränkst unser Felder Furchen
08 Chorale. Ach Herr, mein Gott
09 Recitative. Ach, Bürger, sollt euch nicht die Brust
10 Aria. Du Gott, bestimmst aus deinen Höhen
11 Chorale. Groß ist der Herr und mächtig
12 Recitative. Allmächtiger, bist du es nicht
13 Aria. Du bist mein Gott
14 Chorale. Wol dem, der einzig schauet
15 Recitative. Ja wol, wenn jetzt der Herr nicht wäre
16 Chorale. Das drückt uns niemand besser
17 Recitative. Wer weis, was schon aus unsern Sünden keimt?
18 Aria. Dein Sprechen, o Höchster, erschüttert die Meere
19 Recitative. Wer bebet nicht vor dir
20 Aria. In deinen Werken, ewge Güte
21 Recitative. O Bürger, betet nun den Arm des Herrschers an
22 Aria. Der Herr war dir von Jugend auf gewogen
23 Recitative. Ach Herr, sey gnädig, wende dich!
24 Aria. Kehret wieder, Fried' und Glück
25 Chorale. Ach, das ich hören sollt das Wort
26 Recitative. Und ihr, ihr meines Herzens Freude
27 Chorale. Was kränkst du dich in deinem Sinn

CD 2
Serenata "Freyheit!"

01 Chor der Bürger. Freyheit, Freyheit
02 Recitative. Der Bürger jauchzt mit Recht
03 Arioso. Die ungeschminkte Redlichkeit
04 Recitative. Das Glück wird ewig bey uns bleiben
05 Aria. Ihr seyd ja frey
06 Recitative. Entferne dich, unseelge Pest der Staten
07 Aria. Die herrschende Freyheit vertrauet dem State
08 Recitative. Du kennst die Freyheit recht
09 Aria. Ihr seyd ja frey
10 Recitative. Sieh da, verräthst du nicht aufs neu
11 Aria. Gebt den Vätern Preis und Ehre
12 Recitative. Die Weisen, deren treuer Rath
13 Aria. Ein Reisender kann Gut und Leben
14 Recitative. Wünscht aber ihr
15 Aria. Für sich allein geniessen wollen
16 Recitative. Ihr Bürger, seht, welch eine neue Lehre
17 Aria. Das Veterland ist nur ein leerer Nahme
18 Recitative. Glaubt mir's doch zu
19 Aria. Du hast ja den Bürgern ihr glückliches Leben
20 Recitative. Wol euch, ihr Bürger!
21 Aria. Längst verwünschter Leichtsinn
22 Recitative. Ihr Bürger, lasst den Leichtsinn euch nicht stören
23 Aria. Auf Hamburgs Mauern wachen
24 Recitative. Nimm hiermit meinen reinen Dank
25 Chor der Bürger. Sey ferner, o Hamburg

Dorothee Mields, Sopran
Monika Mauch, Sopran
Ulrike Hofbauer, Sopran
Immo Schröder, Tenor
Dominik Wörner, Bass

Weser Renaissance Bremen
Manfred Cordes

Co-Produktion Radio Bremen | cpo
Live Concert Recording | Kirche "Unser Lieben Frauen" Bremen

Cover vergrößern
cpo 777390-2
Qualität: DDD
Aufnahme: 21.02.2008
Veröffentlicht: 27.4.2009
EAN: 6120373902
2 CDs
Spieldauer:
CD1 71:20
CD2 75:19

 


REZENSION

In guten Händen

Telemanns Kapitänsmusiken haben in der Regel nichts mit Seefahrt, sondern mit den Hauptmännern der Hamburger Bürgerwehr, den so genannten Bürgerkapitänen, zu tun, deren Engagement einmal im Jahr mit großen Paraden und einem Festessen gewürdigt wurde. 1744 erklang vor dem Convivium das Oratorium „Vereint euch, ihr Brüder“, ein mannigfacher Dank für Gottes Schutz; danach wurden in der allegorischen Serenata „Freyheit! Göttin, die Segen und Frieden begleiten“ die Vorzüge bürgerlicher Tugenden vorgeführt. All dies vertonte Telemann wie gewohnt sehr originell, und er ließ es sich nicht nehmen, bisweilen sehr galante Töne anzuschlagen, gewissermaßen als Kontrast zu sehr kunstvollen, fast schon gesuchten Choralsätzen. Dass diese Musik bei Manfred Cordes und seinen Mitstreitern in guten Händen ist, versteht sich fast von selbst. Das instrumentale und vokale Niveau ist hoch, die Affekte der einzelnen Sätze werden gut erfasst, und die Entscheidung, die Chorsätze mit einem Doppelquartett zu besetzen, entspricht nicht nur Telemanns eigener Praxis, sondern führt zu einem rundum überzeugenden klanglichen Ergebnis. Indes könnte man sich gut vorstellen, einigen Arien mehr Tiefe, anderen mehr Erhabenheit, wieder anderen mehr Spannkraft oder Schwung zu verleihen. Das Ensemble Weser-Renaissance agiert im besten Sinne versiert, lässt aber manches dann doch etwas glatt laufen, fast als scheue man sich davor, Telemann als wirklich „großen“ Komponisten zur Geltung kommen zu lassen, der den blumigen Text ernst nimmt und musikalisch bis in die Ecken auslotet. Dies sollte gewiss mehr als bloß nette Unterhaltungsmusik sein.
Matthias Hengelbrock,22. Juli 2009 | Fono Forum